Campus-Center Forum

Ich plane derzeit ein Zweitstudium der Psychologie. Allerdings habe ich noch ein paar Fragen zu den Auswahl- bzw. Bewerbungskriterien.
1. Werden Wartesemester auch bei Zweitstudienbewerbern angerechnet?
2. Wo lagen die Auswahlgrenzen in Psychologie für Zweitstudienbewerber?
3. Wie wird die Umstellung von Psychologie zu Psychotherapie an der Uni gehandhabt? Wann wird der neue Studiengang eingeführt?
4. Stichwort Ortsverteilung: Werden soziale Kriterien bzw. Ortsanbindung auch berücksichtigt? Falls ja: Welche letztzugelassene Sozialkriteriumsgruppe galt für ZweitstudienbewerberInnen, bzw. welche Note musste man dafür im Erststudium haben?
5. Kann man als Zweitstudienbewerber auch einen Härteantrag stellen?
6. Bewerbe ich mich als Zweitstudienbewerber in Psychologie in jedem Falle mit einem Motivationsschreiben?

Liebe Soph90,

an der Uni Hamburg wird nicht zwischen Erst- und Zweitstudienbewerbungen unterschieden. Sie bewerben sich also normal als Studienanfänger/in.

Zu 1.: Wartezeit sammelt man automatisch ab dem Datum des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung, man darf allerdings währenddessen an keiner staatlichen deutschen Hochschule eingeschrieben sein, da Studienzeiten nicht als Wartezeit gelten. Wenn Sie Ihre Wartezeit berechnen, müssen Sie also Ihre Studienzeit abziehen. Die maximale Wartezeit an der Uni Hamburg beträgt 10 Wartesemester.

Zu 2.: Sie finden eine Liste mit den NC-Werten der letzten Verfahren unter: https://www.uni-hamburg.de/campuscenter ... mester.pdf.

Zu 3.: Der Bachelorstudiengang Psychologie wird zum Wintersemester umgestellt und so angepasst, dass später auch ein Master in Psychotherapie möglich ist. Mit dem abgeschlossenen Bachelor Psychologie können Sie dann entscheiden, ob Sie anschließend den „normalen“ Master Psychologie beginnen oder den Master für Psychotherapie. Weiterführende Informationen dazu finden Sie unter: https://www.psy.uni-hamburg.de/studium/ ... ldung.html.

Zu 4.: Nein. Der Studiengang Psychologie nimmt am Dialogorientierten Serviceverfahren (DoSV) teil. Sie können sich für z.B. Psychologie an mehreren Hochschulen gleichzeitig bewerben, die dann im DoSV koordiniert werden. Soziale Kriterien oder eine Ortbindung spielt aber beim Auswahlverfahren keine Rolle. Weiter Informationen zum DoSV finden Sie unter: https://www.uni-hamburg.de/dosv.

Zu 5.: Sie können auch Härtefallanträge zur Bewerbung stellen und finden weitere Informationen dazu unter: https://www.uni-hamburg.de/campuscenter ... erbung.pdf.

Zu 6.: Ein Motivationsschreiben wird nicht gefordert und auch nicht bei der Bewerbung berücksichtigt.

Wenn Sie bereits ein Studienabschluss (z.B. Bachelor) an einer deutschen anerkannten Hochschule mit mind. 6 Semestern Regelstudienzeit erworben haben, verfügen Sie damit über eine weitere Hochschulzugangsberechtigung. Sie können dann bei der Bewerbung auswählen, ob Sie sich mit der Note der ersten oder zweiten Hochschulzugangsberechtigung bewerben.

Herzlichen Gruß

Michael Gautzsch

Das bedeutet also, dass ich bei Abitur 2004, erstes Studium 2006 -2012 bei einer Bewerbung zum WiSe 2020 18 Wartesemester habe, von denen nur 10 Semester berücksichtigt werden?

Bedeutet das dann, dass alle Bewerber nach Wartequote mit 10 oder Mehr Wartesemestern zugelassen wurden?

Beste Grüße

Liebe Soph90,

laut Ihren Angaben verfügen Sie über 18 Wartesemester, wobei nur max. 10 berücksichtigt werden. Da der Studiengang Psychologie sehr nachgefragt ist, verfügen erfahrungsgemäß mehr Bewerbende über 10 Wartesemester, als es Studienplätze in der Quote der Wartezeit gibt. Es werden 90% der freien Studienplätze über Leistung (Note der Hochschulzugangsberechtigung) und 10% über Wartezeit vergeben.
Wenn es mehr Bewerbende mit einer Wartezeit von 10 Semester gibt, als Studienplätze in der Quote der Wartezeit frei sind, wird unter den Bewerbenden mit 10 Wartesemester gelost. Man kann es als zusätzliche Chance verstehen, wenn die Auswahl über die Note der Hochschulzugangsberechtigung nicht klappt.

Herzlichen Gruß

Michael Gautzsch

Hierzu möchte ich gern eine Frage anschließen: Wie viele Bewerber gab es denn in den letzten drei Jahren auf die Zweitstudienplätze, die sich mit 10 Wartesemestern beworben haben?
Eine ungefähre Zahl könnte helfen, die eigenen Chancen beim Bewerbungsverfahren besser einzuschätzen.
Vielen Dank im Voraus

Liebe Tine,

Diese Daten werden nicht systematisch erfasst. Sie würden Ihnen auch nicht viel bei der Einschätzung der Chancen helfen, da es Wartezeitgleichheit letztlich um Losglück geht.

Mit besten Grüßen,
Birte Schelling