Campus-Center Forum

Liebes Campus-Center-Team,
ich habe nun schon einige Beiträge zu meiner Problematik gelesen, aber noch nicht ganz den Sachverhalt gefunden, der auf mich vollständig passt.
Ich studiere Medizin derzeit im vierten Semester an der Uni Rostock und bin Mutter eines dreijährigen Sohnes. Aufgrund von Arbeitslosigkeit meines Mannes sind wir im vergangenen Jahr im Februar bereits nach Hamburg gezogen, da er hier Arbeit bekommen hat. Ich pendle nun seit einem Jahr nach Rostock und konnte das nur möglich machen, weil ich die Vorklinikfächer aufgeteilt habe und somit meine Stundenbelastung halbiert war. Nun steht im Sommer das Physikum an und ich möchte natürlich gern endlich nach Hamburg wechseln. Ich habe nun schon mehrmals gelesen, dass ich einen Härtefallantrag stellen könnte und dass es für Wechsler nach Hamburg aufgrund der begrenzten Studienplätze eher schlecht aussieht. Die Tauschpartneroption ist mir bekannt, aber bereits seit Oktober 2015 suche ich einen Tauschpartner vergebens.
Gibt es außerkapazitäre Plätze für solche Situationen?Ist der Härtefallantrag eine Sondersituation bzw wird es anders bewertet?
Mit freundlichen Grüßen
Antje

Liebe Antje,

Bei einer Bewerbung für den zweiten Studienabschnitt des Studiengangs Medizin der Uni Hamburg ist es leider nicht möglich, einen Härtefallantrag zu stellen. Sie haben daher drei verschiedene Möglichkeiten, zu versuchen, nach Hamburg zu wechseln:
1. Sie bewerben sich regulär für den zweiten Studienabschnitt des Studiengangs Medizin. Hier sind die Chancen auf Zulassung allerdings, wie Sie schon gelesen haben, nur sehr gering, da in der Regel nur sehr wenige Plätze zur Verfügung stehen.
2. Sie bemühen sich weiter um eine/n Tauschpartner/in.
3. Sie haben in Studiengängen, in denen die Studienplätze für Studienanfänger/innen über hochschulstart.de vergeben werden, die Möglichkeit, sich an Ihrer gegenwärtigen Hochschule zu exmatrikulieren und sich anschließend wieder als Studienanfängerin über hochschulstart.de für eine andere Hochschule zu bewerben. Dies ist natürlich nur dann eine Option, wenn Sie davon ausgehen, über Ihre Abiturnote, Ihre Wartezeit oder über das Auswahlverfahren der Uni Hamburg gute Chancen zu haben, einen Studienplatz in Hamburg zu erhalten. Zu bedenken ist hier auch, dass sich auf diesem Weg Ihre Studienzeit verlängern kann, da Sie bei erfolgreicher Bewerbung als Studienanfängerin für das 1. Semester eingeschrieben und in der Regel nicht hochgestuft werden.

Es tut mir Leid, dass ich Ihnen keine für Ihre Pläne günstigere Auskunft geben kann.

Mit besten Grüßen,
Birte Schelling

Liebes Campus-Center-Team,
vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.
Das sind durchaus sehr schlechte Aussichten, die für mich auch sehr schwierig nachzuvollziehen sind. Wahrscheinlich ist das alles zu sehr hochschulpolitisch, aber ich möchte verstehen, warum gerade Studentinnen, die mittlerweile 60% der Studenten ausmachen, und im Laufe des sechsjährigen Studiums sicherlich das ein oder andere Kind bekommen so sehr der Weg verbaut wird, nur weil sie möchten, dass die Familie, die ja eigentlich geschützt werden soll, vereint ist.Ich kann nicht nachvollziehen, warum ich den Umweg gehen muss, und mich eventuell bei hochschulstart neu registrieren lassen muss, um ins erste Semester eingeschrieben zu werden-obwohl das Physikum bestanden ist?Habe ich die Möglichkeit dann im Wintersemester mir meine Scheine durch das Physikum anrechnen zu lassen? Kann ich im Wintersemester sowohl die Prüfungen des 1./3. und 5. Semesters ablegen?Kann ich von der Anwesenheitspflicht befreit werden?
Bezüglich der Direktbewerbung habe ich eine Frage, warum ausgerechnet dort keine Härtefallregelung gilt?Wann kann man sagen, wieviele Plätze ab dem Sommersemester zur Verfügung stehen und wonach wird dort ausgewählt?
Bitte verstehen Sie meinen Post nicht als Angriff gegen Sie.Sie halten sich nur an ihre Vorschriften und an die Gesetze, aber ich habe auch an meiner jetzigen Uni immer wieder das Gefühl, dass alle glauben, Studenteneltern wollen sich Vorteile erschleichen, dabei wollen Sie eigentlich nur das beste für das KIND und deren Entwicklung.
Vielen Dank im Voraus!
Antje

Liebe Antje,

Vorweg muss ich ein Missverständnis aufklären: Sollten Sie über eine Neubewerbung ins erste Fachsemester einen Studienplatz erhalten, müssen Sie die Studienleistungen des 1.Studienabschnitts natürlich nicht wiederholen. Dass Sie nicht hochgestuft werden, bedeutet lediglich, dass Sie Module des 2. Studienanschnitts nicht sofort nach Einschreibung, sondern erst später, wenn dies Ihrem Stand nach Fachsemestern entspricht, belegen dürfen. D.h. hier wird sich - und darum wies ich darauf hin - zu beginn Ihres Studiums in Hamburg ein längerer Leerlauf und eine damit verknüpfte Verlängerung Ihrer Studienzeit ergeben.

Die Anzahl der Studienplätze für den zweiten Studienabschnitt für den Studiengang Medizin im Sommersemester 2017 steht derzeit noch nicht fest. Diese wird aus organisatorischen Gründen auch immer erst sehr spät festgesetzt, daher sind mir hier derzeit keine Auskünfte möglich. Die Auswahl unter den Bewerber/innen für den zweiten Studienabschnitt erfolgt nach der Durchschnittsnote der Hochschulzugangsberechtigung und nach den während des bisherigen Studiums erbrachten Leistungen (Ergebnis des Grundstudiums, d.h. des Physikums). Genauer ist das Zulassungsverfahren hier beschrieben: https://www.uni-hamburg.de/campuscenter ... ahren.html

Eine Härtefallregelung bei der Zulassung für das Hauptstudium von Staatsexamensstudiengängen der Uni Hamburg ist vom Gesetzgeber nicht vorgesehen. Eine Begründung für diese rechtliche Regelung kann ich Ihnen leider nicht geben - Regelungen wie diese werden, wie Sie schon vermuten, auf Gesetzgebungsebene getroffen und sind daher nicht in unserer Hand.

Mit besten Grüßen,
Birte Schelling

Liebes Campus-Center-Team,
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung und die Aufklärung des Sachverhaltes.
Aber nur, damit ich wirklich alles ganz genau verstehe, nochmals eine Frage. Sie sprachen bei der Einschreibung ins erste Semester von einer späteren Einschreibung in den zweiten Studienabschnitt. Was bedeutet genau später?"Wenn dies ihrem Stand nach Fachsemestern entspricht..."- also reintheoretisch dann nach weiteren fünf Semestern, wenn der Jahrgang mit dem ich quasi im ersten Semester beginne, sein erstes klinisches Semester startet?
Vielen Dank für Ihre Mühen!
Beste Grüße Antje

Liebe Antje,

Mit dieser Frage wenden Sie sich am besten an die Medizinische Fakultät der Uni Hamburg, da Ihr Studienverlauf nach der Einschreibung dort geklärt wird. Kontaktdaten finden Sie hier: https://www.uke.de/allgemein/mitarbeite ... lling.html

Beste Grüße,
Birte Schelling