Bearbeitet Studium und Alternativen
Guten Tag,

mein Name ist Michael Gruber, Ich bin 21 Jahre alt, habe 2014 mein Abitur in Mühldorf am Inn abgelegt, werde zum Juli diesen Jahres meinen Gesellenbrief als Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik erlangen und möchte im Anschluss an der Uni-Hamburg Wirtschaftsingenieurwesen studieren. Der Studienort Hamburg ist bereits festgelegt, da ich mit zwei befreundeten Ingenieuren ein Ingenieurbüro eröffnet habe und zum 01.08.2017 nach Hamburg ziehen werde.
Da es bei mir sowohl im Bezug meines Abi-Schnitts als auch der Wartesemester knapp werden könnte, muss ich mich mit Alternativen auseinandersetzen.
Nun zu meiner Frage: Was wäre ihres Erachtens in Anbetracht meiner Lage die sinnvollste Alternativoption, im Falle einer Studienplatz Absage.
Option 1: Zunächst den Meistertitel auf Vollzeit ablegen und im darauf folgendem Jahr erneut für den Studienplatz bewerben.
Option 2: Einen anderen Ingenieurstudiengang and der THH, mit ähnlichen/gleichen Grundkursen zu belegen und dann im darauf folgendem Jahr (sofern das möglich ist), um einen Platz im Wirtschaftsingenieurwesen im dritten Semester zu bewerben.

Ich freue mich auf Ihre Empfehlung

Mit freundlichen Grüßen

Michael Gruber
Re: Studium und Alternativen
Lieber Herr Gruber,

die NC-Werte und Wartezeiten der letzten Zulassungsverfahren finden Sie unter: https://www.uni-hamburg.de/campuscenter ... mester.pdf.

Der NC-Wert für den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen lag in den letzten Zulassungsverfahren recht konstant bei 2,0 und die Wartezeiten bei 8. Diese Werte bilden allerdings nur eine Tendenz ab. Der NC-Wert und die Wartezeiten werden in jedem Zulassungsverfahren neu ermittelt und basieren u.a. auf den vom Fachbereich angebotenen Studienplätzen und der Anzahl der Bewerbungen.

Wenn Sie Ihr Abitur 2014 absolviert und keine deutsche Hochschule besucht haben, dann haben Sie zum kommenden Wintersemester 6 Wartesemester. Wenn Ihre Abiturnote nicht ausreichend ist, sieht es also zum kommenden Zulassungsverfahren eher schlecht aus.

Im darauffolgenden Zulassungsverfahren (für das Wintersemester 18/19) hätten Sie allerdings 8 Wartesemester. Wenn die Wartezeiten bis dahin konstant bleiben, stehen Ihre Chancen auf einen Studienplatz besser.

Welche der beiden (oder auch noch andere) Optionen für Sie sinnvoll sind, müssen Sie selbst entscheiden, da dies eine persönliche Entscheidung in Ihrer Lebensplanung ist. Aber ich hoffe die nachfolgenden Informationen helfen Ihnen ein wenig bei der Entscheidungsfindung.

Für die Option der Meisterprüfung empfehle ich Ihnen vorab folgende Informationen zu lesen: https://www.uni-hamburg.de/meister. Sollte Ihre Meisterprüfung unter diese Fortbildungsprüfungen fallen, stellt diese dann (genauso wie Ihr Abitur) eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung dar. Das bedeutet, sie könnten sich dann mit der Durchschnittsnote der bestanden Meisterprüfung (insofern diese anerkannt ist) an der Uni Hamburg bewerben, statt mit Ihrer Abiturnote. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Bewerbung mit der Meisterprüfung eine eigene Vorabquote von bis zu 10% an der Uni Hamburg hat. Vorabquote bedeutet, dass diese Quote vor der Vergabe über die Abiturnote und Wartezeiten läuft. Das ist quasi eine zusätzliche Chance, denn selbst wenn Ihnen nicht über diese Vorabquote ein Studienplatz angeboten werden kann, können Sie zum Beispiel immer noch über die Quote der Wartezeit evtl. einen Studienplatz erlangen.

Zur Option 2: Der Fachbereich hat in den letzten Zulassungsverfahren konstant keine Plätze für höhere Fachsemester angeboten, auf die Sie sich hätten bewerben können. Das kann sich zwar theoretisch wieder ändern, aber die Chancen dafür sind eher gering. Eine theoretische Alternative wäre zwar die Bewerbung als Studienanfänger mit der Option sich dann erworbene Leistungen anrechnen zu lassen, aber diese Option ist auch nicht praktikabel. Denn wenn Sie bereits an einer anderen deutschen Hochschule studieren, werden Ihre Wartezeiten nicht weiter gezählt. Das heißt, Sie müssten sich (insofern die Abiturnote nicht ausreichend ist) wieder über die Wartezeit bewerben, die dann aber solange Sie an einer deutschen Hochschule studieren bei 6 Semestern stehen bleibt.

Herzlichen Gruß

Michael Gautzsch
Beratung und Administration
Campus-Center
Universität Hamburg
Re: Studium und Alternativen
Lieber Herr Gautzsch,
vielen Dank für die zügige und fundierte Antwort, Sie haben mir damit sehr geholfen.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Gruber
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